Bei Geldfragen nicht die Flinte ins Korn werfen

Foto: djd/BVR/Getty
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Es gibt interessante Alternativen zu Sparbuch, Girokonto oder Tagesgeld

 

(djd). Deutschland ist ein Land der Sparer. Rund 2,6 Billionen Euro liegen hierzulande laut Deutscher Bundesbank auf Spar- und Tagesgeldkonten der Banken und Sparkassen, obwohl Bankkunden dafür schon seit Jahren praktisch keine Zinsen mehr bekommen. Aber warum ist das so? Banken und Sparkassen erhalten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) auf ihre Einlagen selbst auch keine Zinszahlungen mehr, sondern müssen aktuell 0,4 Prozent Negativzinsen bezahlen. Dieser Zinssatz könnte noch weiter abgesenkt werden, entsprechende Ankündigungen hat die EZB bereits gemacht. Für Sparer gibt es allerdings interessante Alternativen zu Sparbuch, Girokonto oder Tagesgeld, Verbraucher müssen sich nicht damit abfinden, dass sie keine Zinsen für ihr Guthaben erhalten. "Wir raten den Bankkunden, die Flinte nicht ins Korn zu werfen, sondern das Gespräch mit ihrem Berater zu suchen und eine Umschichtung von Geldern in rentablere Anlageformen mit vertretbaren Risiken zu erwägen", rät beispielsweise Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

 

Mit Altersvorsorge früh beginnen

 

Tipps für die Geldanlage, so Bley, würden immer von der persönlichen Lebenssituation und Risikofreude abhängen. Bei der Altersvorsorge etwa gebe es verschiedene Möglichkeiten, dabei sollte man aber nichts überstürzen, sondern sich immer erst gut beraten lassen: "Eine der wichtigsten Grundsätze für die Altersvorsorge ist es, möglichst früh damit zu beginnen. Finanzielle Vorsorge ist generell aus vielen Gründen nötig, etwa für ungeplante Ausgaben wie einen neuen Pkw, im Fall längerer Krankheiten und nicht zuletzt als Baustein für die Altersvorsorge." Am Ende komme es für den besten Anlageerfolg auf eine ausgewogene Mischung aus Fonds, Anleihen, klassischen Sparprodukten oder kapitalbildenden Versicherungen an.

 

Immobilien: Preisanstieg vs. Niedrigzinsen

 

Für viele Bundesbürger sind die Alternative zum Nullzins auf Spareinlagen und Tagesgelder unverändert Immobilien. Die Nachfrage bleibt hoch, die Preise sind in vielen Regionen weiter gestiegen. Der Effekt historisch niedriger Bauzinsen wird durch die gestiegenen Immobilienpreise deshalb häufig mehr als ausgeglichen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, in eine Immobilie zu investieren, sollte deshalb ebenfalls im Vorfeld das Gespräch mit dem Bankberater suchen. Er wird dem Kunden beispielsweise Tipps geben, wie viel Eigenkapital er mitbringen sollte, wie lange seine Sollzinsbindung, mit der er sich vor einer Zinswende schützt, sein sollte und welche Tilgungsrate bei einem Annuitätendarlehen zu empfehlen ist.